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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 10)

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Bronzestücke nur als Schmuckorna- 
mente hergestellt sind. 
Daß es sich tatsächlich um eine 
viel ältere Form handelt, ergibt sich 
daraus, daß eine nicht ganz unähn- 
liche Messerform" in Jadestein (Abb. 
2a) in dem 1176 erschienenen Werke 
Ku yü tu pu (Beschreibung antiker 
Yü-[Jade-]Gegenstände mit Illustra- 
tionen) abgebildet ist. In einer ganz 
merkwürdigen Übereinstimmung mit 
der deutschen Verlegenheitsbezeich- 
nung als „Nestelhaken" sagen die 
Chinesen „Messer (I-Isi), dieses dient dazu, festgebundene Schnüre (durch 
welche Kleidungsstücke festgehalten werden) aufzulösen". Nach Angabe von 
Yuenbeh Tsai wird das Hsi bereits im Li-ki, also im ersten Jahrtausend vor 
Christi erwähnt. Damals hatten Sohn und Schwiegertochter „zur Bedienung 
der Eltern" links ein kleines und rechts ein großes Hsi hängen. In einem 
andern Werk über antike Jadearbeiten, dem Ku yü tu kan, sind solche als 
kleine Scheiben in Form der abgerundeten Spitze einer flachen Säbelklinge 
abgebildet; ihre Ausführung wird aus Horn oder Elfenbein, 
selten aus Jade angegeben. Wir haben somit drei unter- 
schiedliche Formen, die in der Literatur für den gleichen 
Zweck angegeben sind, ohne daß auch nur für eine die Q 
Verwendung verständlich wäreJedenfalls dürften ursprüng- 
lich andere Ursachen die einzelne Zweckform bedingt haben. 
Gleichzeitig möchte ich auf eine Ähnlichkeit des Zahn- 
sto chers in Form eines Salamanders (Kunst und Kunst- 
handwerk, Fig. 95) mit einer chinesischen Bronze, die 
allerdings für einen ganz andern Zweck geformt ist, 
hinweisen. Seit alters her werden in China Gürtelhaken 
mit rundem Knopf an der Rückseite zum Befestigen a 1, 
Abb. r. Chinesische Hänger mit gebogener Spitze, 
wahrscheinlich in Form von Zahnsrochem, antiker 
Bronzeguß (Sammlung Knuth-Tsinanfu) 
  
am Ledergurt oder am Gewande verwendet. Die Aus- 
gestaltung des einen umgebogenen Endes zum Haken 
zeigt sehr reizvolle Lösungen. In dem oben erwähnten 
chinesischen Werke des XII. Jahrhunderts finden wir, 
ebenfalls dem ersten Jahrtausend vor Christi zuge- 
sch rieben, in Jadeausführung den Haken zum stilisierten 
Tiger- oder Drachenkopf (Abb. 2 b) ausgebildet. Unter 
dem Einfluß der naturalistischen Malschulen im ersten 
Jahrtausend nach Christi ging die chinesische Stilistik 
ihre eigenen Wege. Während im Westen, unter per- 
i" Wada, Die Schmuck- und Edelsteine bei den Chinesen, Deutsche 
Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Tokyo 1904, S. n, Taf. 4. 
Abb. 2. a Messer zum ÖEnen 
von Knoten mit Griff und 
Ring, b Gilrlelschnalle mit 
Knopf hinten in der Mitte und 
urngebogenem Abschluß in 
Gestalt eines Drachenkopfes. 
Chinesische Zeichnungen von 
jsdearbeiten aus der Chou- 
Zeit (ruz-24g v. Chr.) aus 
Ku yü tu pu (Beschreibung 
antiker Jadearbeiten mit Illu- 
strationen), dem Katalog der 
Kaisersammlung, von Lung 
T: Zuan 1176 zusammenge- 
stellt (aus Münsterberg, 
ChinesischeKunstgeschichte, 
Bd. II, S. 344, Abb. 507)
	        
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