Nach anderthalbstündigem Verweilen verließ der durchlauchtigste Herr Erzherzog
die Ausstellung, nachdem er seine vollste Befriedigung über die ebenso instructive als
reichhaltige Exposition ausgedrückt und der Holfnung Raum gegeben, die Ausstellung
werde in künstlerischer Beziehung anregend auf die heimischen Ateliers wirken.
Am ig. Februar geruhten Se. Majestät der Kaiser um n Uhr Vormittags die
Ausstellung mit einem Besuche zu beehren. Von dem Protector der photographischen
Gesellschaft Se. k. und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Rainer
empfangen, wurden Sr. Majestät durch den Director des Museums, Hofrath R. v. Eitel-
berger, der Vorstand der Gesellschaft, Regierungsrath E. Hornig und dessen Stellver-
treter Achilles von Melingo und Fritz Luckhardt vorgestellt. Außerdem hatten sich
eingefunden: Sei Excellenz Unterrichtsminister Baron Conrad v. Eybesleld und
Generalmajor v. Wanka, Vorstand des geognlphisehen lnstitutes. Se. Majßtlt besich-
tigten die Ausstellung durch eine volle Stunde mit lebhaftem lnteresse und wulde Aller-
höchstdemselben eine Reihe von Ausstellern vorgestellt, darunter Hauptmann Pitzig-
ghel l i, Dr. Eder und Dr. Heicl. Se. Majestät nahmen wiederholt Anlass, über die Fort-
schritte auf dem Gebiete der Photographie und aber die Ausstellung selbst Sich in der
anerkennendsten Weise auszusprechen.
Das Porträt Garls V., ausgeführt in der nMOSAikSXISIIII für
christliche Kunst in lntISbIuCku, das im Arkadenhofe des Oesterr.
Museums ausgestellt ist, Endet die größte Anerkennung. Das Mosaik-
porträt legt ein glänzendes Zeugniss für die Fortschritte ab, welche die
von Albert Neuhauser gegründete und geleitete Anstalt in den letzten
Jahren gemacht hat. Da gegenwärtig in ganz Europa, speciell in Paris,
London und Berlin die größten Anstrengungen gemacht werden, die lange
Zeit hindurch vernachlässigte Mosaiktechnike wieder in das Kunstleben
einzuführen, so verdient Herr A. Neuhauser umsomehr Förderung in
seinem Streben, als derselbe die Anstalt ohne alle staatliche Sub-
vention in's Leben gerufen und zu reicher Entfaltung gebracht hat.
(Museal-Ausstellung für Quinoadllerie in Gablonz.) Die Ge-
meinde Gablonz baut ein neues Schulgebäude für die gewerbliche Fach-
schule für Quincaillerie und verwendet zu diesem Schulbau 20.000 B.
Es wurde eine Concurrenz ausgeschrieben, um einen entsprechenden Plan
zu erhalten. Zur Feier der Erölfnung des neuen Schulgebäudes wird vom
Oesterr. Museum eine "Ausstellung veranstaltet, welche Gelegenheit
bieten soll, die Industrie von Gablonz zu vertreten und die Vorbilder zu
liefern. Es werden zu diesem Behufe eine Reihe von älteren und neueren
Gegenständen aus den Sammlungen des Museums geschickt und zugleich
die hervorragendsten Wiener Industriellen eingeladen werden, an dieser
Museal-Ausstellung mitzuwirken. Das Programm der im Spätherbste statt-
lindenden Ausstellung wird mit der Direction des Oesterr. Museums und
dem Director der Staatsgewerbeschule in Reichenberg, Herrn Richteir,
vereinbart.
Zur Feier der vierhundartjährigen Elnüihrung der Buch-
druekerkunat in Wien wird in den Monaten Juni, Juli, August 1882
in Wien eine "Historische Ausstellung von Wiener Buchdruck-Erzeugnissen
aus den Jahren i482-i882u abgehalten. Zur Durchführung dieser Aus-
stellung, die im Oesterr. Museum stattfindet, wurde ein Comite gewählt,
bestehend aus den Herren Hofrath v. Back, Dr. B erggru e n, Brend le r,
Regierungsrath v. C amesi n a, Hofrath Eitel berge r, Dr. Haa s, Hö ge r,
Lauter, Dr. Mayer und Custos Schesta g. Dr. Mayer beschäftigt
sich mit einer "Geschichte der Buchdruckerkunst in Wienu. Das Ehren-
präsidium führt General-Consul Dr. Karl v. Scherzer.
(Fßohsohule für Holzbearbeitung in Eger.) Das k. k. Handelsministerium hat
die beantragte Zusammenlegung der bisherigen Fachschulen in Tachau und Königsberg
zu einer größeren Fachschule für Holzbearbeitung in Eger genehmigt und seine Befrie-
' digung darüber ausgesprochen, dass die dortige Handels- und Gewerhekammer siah bereit