gute Lichtdruckbilder des Hofphotographen .l. Lowy nach plastischen Kunstwerken,
welche in der akademischen Festausstellung die österreichische Plastik repräsentirten,
u. zw.: W. J. Matthielly's Madonna mit Josef und Anna (Eigenthum des Capuziner-
Convcnts in Wien), Zacherl's Pygmalion (Eigenthum des Oesterr. Museums), Mader's
vDas Rathsel der Sphinx- (Eigenthum des Grafen Edmund Zichy), M. Donner's Büste
Kaiser Franz I. (Eigenth. des Allerh. Hofes) und Raphael Donner's nDie Marchw (Eigen-
thum des Oesterr. Museums). Allen Freunden österreichischer Kunstgeschichte wird
dieses Album eine sehr erwünschte Erscheinung sein, da die österreichische Plastik des
18. Jahrlts. weniger bekannt ist. Das Album wird in 4 Lieferungen abgeschlossen sein.
Griechische Thonfiguren aus Tanagra. Im Auftrage des kaiserl.
Deutschen archäologischen Instituts zu Berlin, Rom und Athen nach
Aufnahmen von Ludwig Otto herausgegeben von Reinhard Kekule.
Stuttgart, Verlag von W. Spemann, 1878. gr. Fol.
Wir waren es in Deutschland gewohnt, auf französische und englische Publicationen
mit einem gewissen Neid und dem beschämenden Bewusstsein zu blicken, dass wir es
jenen in Schönheit der ausseren Ausstattung nicht gleichthun können. Erst in neuester
Zeit hat sich dieses Verhältniss zum Besseren gewendet und das oben genannte XVerk
kann mit Beruhigung den besten und schönsten Leistungen des Auslandes an die Seite
gesetzt werden. Es bringt auf 17 Tafeln die Abbildungen eines Theiles, einer Auslese
aus jener Unzahl von antiken 'l'erracotten, welche nlle irn Auftrage des kais. deutschen
archäologischen Instituts durch Herrn Reinbard Kekule nach den Aufnahmen des Histo-
rienmalcrs Herrn Ludwig Otto herausgegeben werden sollen. Wer Gelegenheit hatte,
die ebenso gewissenhaften als herrlichen Originalaufnahmen Ottols zu sehen, kann deren
Wiedergabe durch die vorliegenden Chromolithographien von O. Troitzsch in Berlin und
durch die Radirungen von .l. F. Deininger in München die vollste Anerkennung nicht
versagen; und gleich vornehm stellt sich der Druck des Textes dar. Herr Kekule hat es
überdies verstanden, alles Wissenswerthe über die Tanagrafigürchen, ihre Auffindung, die
An ihrer Herstellung, ihre Zeitbestimmung und Deutung in so gefälliger Weise mitzu-
theilen, dass sich selbst Laien in der Kunstgeschichte durchaus nicht vor dem Lesen alles
dessen als wie vor ungeniessbar schwerer archäologischer Gelehrsamkeit zu scheuen
brauchen. So können wir uns also im Ganzen über das Werk nur freuen und wünschen
schliesslich nur noch dem Verleger Herrn Spemann für sein ehrenvolles Unternehmen
auch aufmunternden Erfolg.
L. Palma di Cesnola: Cyprus, its_ ancient cities, tombs and
temples. Mit Karten u. Illustrationen. London bei John Murray, 1877.
Herr L. P. di Cesnola kennt Cypern durch jahrelangen Aufenthalt als amerika-
nischer Consul wie kaum ein anderer Alterthumsforscher; das Werk wird daher allen
Fachrnannern eine höchst erwünschte Publication sein. Für den Kreis unserer Leser ist
das prachtvoll ausgestattete Werk nicht blos im Allgemeinen lehrreich und gewahrt wich-
tige Aufschlßsse über die Kunst in Cypern, sondern es gibt auch gute Abbildungen von
Thongefassen und Schmuckgegenstanden, die in den betrelfenden Kreisen der Industriellen
und Zeichner Beachtung verdienen. lm Anhang: findet sich unter Anderem eine Ab-
handlung des Herrn A S. Murray über Thongefässe in Cypern.
Der Formenschatz der Renaissance, herausgeg. von Georg Hirth
in München. Verlag von G. I-lirth in Leipzig. Heft 1-4. Fol.
Eine Publication, welche so für sich selbst spricht, wie die vorliegende, bedarf
nicht vieler Worte der Anpreisung. An dem ganzen wahrhaften Schatze von Ornamenten
und Vorlagen für Kunstindustrie jeglicher Art aus dem Zeitalter der Renaissance, dessen
Bedeutung für unsere Industrie an dieser Stelle wohl nicht weiter hervorgehoben zu
werden braucht, soll nun auch der minderbemittelte Gewerbetreibende, der Zögling der
kunstgewerblichen Fachschulen und Akademien theilhaben können. Der beispiellos billige
Preis von t Mark für je ein Heft von 12-15 _Tafeln ohne Pranumerationszwang ermög-
licht die Anschaßung in den weitesten Kreisen, und die Reptoductionen sind unstreitig
so gut, als es bei dem gewählten Verfahren nur möglich ist.
Jacob Burckh ardt: Geschichte der Renaissan ce in Italien.
Zweite , vorn Verfasser selbst {durchgesehene und vermehrte Auflage.
Mit zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt. t . Lieferung. Stuttgart,
Verlag von Ebner 8a Seubert, 1877.
Wie kein Anderer scheint Jacob Burckhardt zum Geschichtschreiber der Kunst
und Cultur der Renaissance in Italien pradextinirt zu sein. Er vereint den Ernst und die