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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 13 
»Monsieur, ie serai bien ciharrne, quand cette raillerie pulse 
vous rapporter cent cinquante mille livres de reute. 
Prague, le 7 Mai 1842. 
F. S e r v a i.« 
Es scheint, daß der gute Wunsch nicht ganz in Er 
füllung ging . . . 
Einen amüsanten Beitrag zur Geschichte der Zensur 
in Wien gibt Landau in seiner Mitteilung über die Vor 
lesungen, die er in Wien hielt. Diese waren so harmlos, 
daß der Zensor, dem sie im Manuskript vorgelcgt 
wurden, nichts an ihnen zu tadeln fand. Nur das Wort 
»Actus« strich er und setzte dafür: »Vorgang«. Weiß 
Gott, was sich der Zensor dabei dachte, denn daß er nur 
ein Gegner der Fremdwörter gewesen wäre, ist kaum 
anzunehmen. 
In Wien lernte Landau auch den berühmten Impro 
visator O. L. B. W o 1 f f, den Professor an der Univer 
sität Jena, kennen. Wolff, der über eine ungemein große 
Hotel Lamm sah er ihn in schwarzer Gala, mit weißer 
Krawatte. »Wie kommen Sie nach Wien, Herr Doktor?« 
»Ich komme soeben von einer Audienz bei Metternich,« 
antwortete Laube. »Ich war bei ihm, um die Aufführung 
meines ,Struensee' zu bewerkstelligen.« Natürlich »be 
werkstelligte« Landau, daß ihm Laube ein Stammbuch 
blatt widmete: 
»Jeder Mensch hat ein Talent, dieses an sich aufzufinden 
und dann rücksichtslos auszubilden, dieses ist seine Aufgabe. 
Möge sie Ihnen leicht gelingen. 
Wien, 19. Nov. 1845. 
Laub e.« 
Ob Laube mit diesen Worten auch auf das Talent 
Landaus, sein Album zu füllen, anspielcn wollte, wissen 
wir nicht. 
Von Friedrich Flcbbcl erhielt Landau das wohlgc- 
troffenc, vorzüglich lithographierte Bild (E. Kaiser) 
mit folgenden Zeilen: 
Fig. 5. Richter, »Die Sonne blickt mit hellem Schein«. 
Gelehrsamkeit auf dem Gebiete der Literatur verfügte, 
verblüffte seine Hörer durch die beispiellose Leichtig 
keit, mit der er über jedes ihm angegebene Thema sofort 
in Versen sich ergoß, die häufig sich nicht bloß durch den 
Reim, sondern auch durch wahrhaft poetischen Schwung 
auszeichneten. Aber, seltsam, der Mann, der zu jeder 
Zeit, bei. Tag und Nacht dichten konnte, schrieb in 
Landaus Album ein — Zitat. 
Adam Oehlenschläger, der einen Besuch in 
Wien machte und bei dieser günstigen Gelegenheit von 
Landau um einen Beitrag gebeten wurde, schrieb ihm: 
»Eh' ich wieder aus Wien muß fort, 
Schreib’ ich Ihnen ein herzliches Wort. 
Wir lieben beide die Poesie 
Und scheiden also im Leben nie. 
Wien, den 3. Juli 1844. 
A. Oehlen schlage r.« 
Von Th alb erg, dem genialen Virtuosen, erzählt 
Landau, »daß aristokratisches, fürstliches Blut in 
seinen Adern fließt«. Er beschenkte Landau auch fürst 
lich mit — Noten. Für das Klavier natürlich. 
Eine interessante Begegnung, erzählt Landau, hatte 
er im Jahre 1845 mit Heinrich Laube in Wien. Im 
»Längst erschienen die Geister auf unserem deutschen Theater, 
Wann wird endlich dem Geist zu erscheinen erlaubt? 
Wien, Januar 1848. 
Friedrich Hebbel.« 
Von Julius Frö'bel, dem Freund und Genossen 
Robert B 1 u m s im Gefängnis, finden wir in Landaus 
Album folgende Verse: 
»Wenn endlich wir im offenen Kampfe stehen, 
lrn offenen Kampfe gegen alles Schlechte — 
Das jahrelang die Seele uns empört, 
Dann ist der Kampf Genuß und höchstes Glück 
Und diese Stürme sind die beste Zeit. 
Wien, 22. September 1848. 
Julius F r ö b c 1.« 
In Leipzig das lange der Mittelpunkt deutscher 
Schriftsteller war, machte Landau begreiflicherweise 
viele Bekanntschaften, die seinem Album zugute kamen. 
Darunter auch im Jahre 1848 die der einst so viel ge 
nannten und nun fast ganz vergessenen Luise Aston. 
Sie hat dieses Schicksal nicht verdient, denn sie war 
eine originelle, geistreiche Frau, die namentlich als Vor 
kämpferin für die Emanzipation der Frauen mit Energie
	        
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